„Wo sich das Vermögen konzentriert verdeutlicht, wo die gesellschaftlichen Probleme liegen“, unterstreicht der Vorstandsvorsitzende. Denn klar ist: Je mehr Kinder in einem Haushalt leben, desto geringer fällt das Vermögen aus. Alleinerziehende mit zwei oder mehr Kindern weisen das geringste Pro-Kopf-Nettovermögen auf. „Am Ende ist es die Politik, die erkennen muss, dass durch eine gezielte Besteuerung der Vermögen anderen Lebenschancen geboten werden können. Diese Chance dürfen wir nicht verpassen“, stellt Stadler klar.
Die Arbeiterwohlfahrt hat zur Besteuerung des Vermögens drei zentrale Forderungen erarbeitet. Erstens ist die 1997 abgeschaffte Vermögenssteuer wieder einzuführen. Zweitens sind die Freibeträge bei der Erbschafts- und Schenkungssteuer zu senken und drittens ist die Abgeltungssteuer abzuschaffen. Letztere führt dazu, dass Veräußerungsgewinne aus dem Verkauf von Finanztiteln sowie Dividenden und Zinsen nur mit einer Steuer von 25 Prozent belastet werden. Die AWO fordert die Rückführung dieser Gewinne in die progressive Besteuerung im Rahmen des Einkommenssteuertarifs. „Diese Maßnahmen sind kein Selbstzweck, sondern die Mehreinnahmen ermöglichen dringend notwendige Investitionen ins Soziale. Wer das erkennt, kann gerechte und zukunftsfähige Politik machen“, schließt Stadler ab.