Auch die Schüler*innen in der Berufsvorbereitung hatten es, wie so viele andere, nicht leicht. Wenngleich sie anfangs nicht allzu betrübt waren, nicht zur Schule kommen zu müssen. „Am Ende waren es doch überraschend viele Schüler*innen, die vor mir standen und sich freuten, wieder zur Schule kommen zu dürfen. Einige von ihnen, ganz besonders rührend, die Schule wider Erwarten sehr vermisst hatten und gern viel früher wiedergekommen wären.“ erzählt Astrid Gnielka, Sozialarbeiterin der AWO am OSZ Dahme-Spreewald.
Viele Projekte waren in diesem turbulenten letzten Schuljahr nicht umsetzbar. Dennoch konnte zu Beginn des Schuljahres, im Rahmen des Orientierungskurses in der BFS-G-Klasse, mittels Rollenspielen ein Bewerbungstraining durchgeführt werden. Über diverse Übungen aus dem Bereich der Positiven Psychologie, fand ein Stärkentraining statt, um den jungen Menschen ein Gefühl für ihre Neigungen, Interessen und besonderen Fähigkeiten zu vermitteln. In Vorbereitung auf Bewerbungsprozesse wurden Tests zum Allgemeinwissen durchgeführt und dabei auch Elemente politischer Bildung und Demokratieverständnis eingebaut. Auch die Aus-bildungsverantwortlichen der Höffner KG aus Schönefeld durften zu Beginn des Schuljahres interessante Einblicke in die vielfältigen Ausbildungsmöglichkeiten und das Engagement des Unternehmens präsentieren.
Die Zeit zwischen Schuljahresanfang und –ende war dann maßgeblich geprägt vom Lesen und Umsetzen neuer Vorschriften, von vielen Fragen und nahezu end-losen Bemühungen Kontakt zu halten und Unterrichtsstoff einerseits und Fürsorge sowie Verbundenheit, andererseits zu vermitteln. Vieles musste ständig neu gedacht werden.
Der Dipl.-Sozialpädagogin Astrid Gnielka und dem Team der AWO Sozialarbeiter*innen an den Schulen gelang diese Mammut-Aufgabe sehr gut. „Ich habe zahllose Mails und Nachrichten verschickt. Habe Briefe geschrieben, wenn ein Kind anders nicht erreichbar war. Ging es einem Kind schlecht, haben wir uns - gemeinsam mit Hund Oskar - zum Spazieren gehen verabredet, da wir uns drinnen nicht treffen durften. Wir haben telefoniert und videogechattet.“ berichtet Astrid Gnielka. Auf diese Art und Weise war es ihr und ihren Kolleg*innen stets möglich, die Fragen ihrer Schützlinge nach bestem Wissen und Gewissen beantworten zu können.