AWO Brandenburg e.V.

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Behindertenrechte jetzt umsetzen

02.12.2013 „Wir fordern die konsequente Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention. Unsere Gesellschaft grenzt noch immer Menschen aus“, betont AWO Vorstandsmitglied Brigitte Döcker. Grund diese Forderung zu unterstreichen ist der „Internationale Tag der Menschen mit Behinderung“, der morgen am 3. Dezember begangen wird. „Die Gleichstellung in allen Lebensbereichen für Menschen muss ein Kernanliegen der 18. Legislatur im Bundestag sein“, ergänzt Döcker.

„So bekräftigt die Behindertenrechtskonvention das Recht auf Gesundheit aller Menschen. Dennoch ist das deutsche Gesundheitssystem gekennzeichnet durch zahlreiche Zugangsbarrieren für Menschen mit Behinderungen“, erklärt das Vorstandsmitglied. Nur jede fünfte Allgemeinarztpraxis hat rollstuhlgerechte Praxisräume. „Ebenso braucht es Praxisinformationen in Leichter und verständlicher Sprache, eine Beschilderung mit Brailleschrift und Gebärdensprachendolmetscher. Grundlegend ist auch ein stärkeres Bewusstsein bei den Gesundheitsberufen.“

„Genauso gibt es Ausgrenzung im Arbeitsleben. Wir sind weit entfernt von einem frei zugänglichen Arbeitsmarkt“, so Döcker weiter. Menschen mit Beeinträchtigungen sind fast doppelt so häufig von Erwerbslosigkeit betroffen wie Menschen ohne Beeinträchtigungen. „Erstens sind Arbeitgeber stärker für die Beschäftigung von Menschen mit Behinderungen zu sensibilisieren. Zweitens muss die finanzielle Unterstützung derjenigen Arbeitgeber ausgeweitet werden, die Menschen mit hohem Unterstützungsbedarf einstellen.“ Doch die Türen sind oft schon nach der Ausbildung verschlossen. Die AWO bildet zwar in zahlreichen Werkstätten Menschen mit Behinderungen aus, allerdings erkennen die Industrie-, Handwerks- und Handelskammern die Ausbildungsmodule nur schwer an.

Einen Schlüssel zum selbstverständlichen Miteinander von Menschen mit und ohne Behinderungen sieht Döcker ganz zu Beginn: „Kinder sollten von Anfang an in der Kita gemeinsam leben und lernen. Dafür bedarf es entsprechendes Fachpersonal und die baulichen Voraussetzungen. Klar ist: Hier wird der Grundstein für echte Inklusion gesetzt.“