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Ausgaben für Kinder- und Jugendhilfe steigen durch gesellschaftlichen Wandel

18.01.2012 Berlin, 18. Januar 2012. „Das sind Investitionen in die Zukunft“, kommentiert der AWO Bundesvorsitzende Wolfgang Stadler die 28,9 Milliarden, die die öffentliche Hand nach Angaben des Statistischen Bundesamtes 2010 für die Kinder- und Jugendhilfe ausgab. 

„Die Ausgabensteigerung um 7,4 Prozent spiegelt den gesellschaftlichen Wandel wider. Sie zeigt zum einen, dass der Bedarf an Kinderbetreuung gestiegen ist und zum zweiten, dass die Anzahl der Kinder und Jugendlichen, die in schwierigen Lebensverhältnissen groß werden, leider stetig wächst “, erklärt Stadler.

Der größte Teil der Bruttoausgaben (62 Prozent) entfiel mit rund 17,8 Milliarden Euro auf die Kindertagesbetreuung, Nach Abzug der Einnahmen entspricht das einer Steigerung um 11,0 Prozent gegenüber dem Vorjahr. „Eltern wollen und brauchen eine wohnortnahe und qualitativ gute Kinderbetreuung“, betont Stadler. Hier sind noch weiter steigende Kosten denkbar, wenn ab August 2013 der Rechtsanspruch für die Betreuung von Kindern ab einem Jahr gilt. „Es liegt im ureigensten Interesse der Städte und Gemeinden, ihr Ausbautempo zu forcieren. Kinderfreundlichkeit wird zum Standortfaktor“, ist sich Stadler sicher.

Die Gründe für den, in den letzten Jahren stetig gestiegenen Bedarf an Erziehungshilfen sind vielseitig. Immer mehr Kinder wachsen heutzutage in einer Atmosphäre von Arbeitslosigkeit, Armut oder Gewalt auf. So wundert es nicht, dass gut ein Viertel der Bruttoausgaben (26 Prozent) der Kinder- und Jugendhilfe – und damit insgesamt mehr als 7,5 Milliarden Euro – für Hilfen zur Erziehung ausgegeben werden. „Hilfen zur Erziehung sind von enormer Bedeutung für die soziale Entwicklung der betroffenen Kinder. Jeder Euro, der rechtzeitig und qualitativ ausreichend in Kinder und Jugendliche investiert wird, kann später vielfach eingespart werden“, betont Stadler und fügt hinzu: „Kinder sind unsere Zukunft. Ihr Wohl muss im Mittelpunkt des gesellschaftlichen Handelns stehen“, betont Stadler.