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AWO zum Welt-Alzheimertag: Neuer Pflegebedürftigkeitsbegriff dringend vonnöten

19.09.2014 Der diesjährige Welt-Alzheimertag am 21. September steht unter dem Motto „Demenz - jede/r kann etwas tun“. „Angesichts von derzeit circa 1,5 Millionen Menschen mit Demenz und etwa 300 000 Neuerkrankungen pro Jahr, kann man ergänzen: ‚Jede/r muss etwas tun!‘“, erklärt AWO Vorstandsmitglied Brigitte Döcker. Um die Situation der Betroffenen und ihrer Familien zu verbessern, ist insbesondere der Gesetzgeber gefordert.

Entscheidend für eine bessere Betreuung und adäquate Hilfe bei Demenz ist eine Reform des Pflegebedürftigkeitsbegriffs. Hier muss ein neuer Begriff die pflegerischen Eigenheiten der Demenz und die daraus folgenden besonderen Unterstützungsleistungen zielgerichtet abdecken. „Angesichts der dramatischen Entwicklung, ist es umso bedauerlicher, dass die Bundesregierung den neuen Pflegebedürftigkeitsbegriff seit Jahren nicht umsetzt“, hebt Döcker hervor. Die jetzige Bundesregierung hat zwar eine entsprechende Reform angekündigt, jedoch die Chance vertan, diese im derzeitigen Gesetzgebungsverfahren der Pflegereform fest zu verankern. Stattdessen wurde lediglich ein weiterer Reformschritt in der zweiten Hälfte der Legislaturperiode angekündigt. Dieser wirkt sich aber frühestens 2017 positiv für Demenzerkrankte aus. „Es braucht nun einen verbindlichen Fahrplan, wie der neue Pflegebedürftigkeitsbegriff verwirklicht werden soll“, erklärt das Vorstandsmitglied. „Es geht darum, schnell die notwendigen Reformen anzupacken und sie nicht immer weiter hinauszuzögern.“

Dass jeder etwas tun muss, hat die Arbeiterwohlfahrt gemeinsam mit ihren Einrichtungen und Diensten bereits 2005 erkannt und erste Schritte unternommen. In einem bundesweiten Projekt wurden spezifische Qualitätsstandards zur pflegerischen Versorgung von Menschen mit Demenz entwickelt. Diese sind nun feste verbandseigne Qualitätsnormen für AWO-Einrichtungen. In einem Nachfolgeprojekt wurden ergänzend fachliche Grundlagen für eine palliative Pflege und Abschiedskultur bei Menschen mit schwerer Demenz in stationären Pflegeeinrichtungen entwickelt.