Die Laudatio auf Prof. Dr. Egon Bahr hielt die vorangegangene Preisträgerin Prof. Dr. Jutta Limbach. Die ehemalige Präsidentin des Bundesverfassungsgerichts und des Goethe-Instituts ehrte Egon Bahr im Wappensaal des Roten Rathauses in Berlin. „Egon Bahr zeichnet aus, dass er Empathie mit einem bemerkenswerten Sinn für Realitäten paart. Dass er Politik als die Kunst des Möglichen verstand und sich dafür stetig einsetzte“, bezeichnete Jutta Limbach als einen seiner großen Verdienste.
Der Preisträger fühlte sich sichtlich geehrt und machte deutlich: ,,Ich habe diesen Preis auch mit Freude angenommen, weil ich mich bis heute Heinrich Albertz tief verbunden fühle''. Geprägt durch die gemeinsamen Jahre im Schöneberger Rathaus, als enge Vertraute Willy Brandts, teilten sie eine gemeinsame Vergangenheit. Für Bahr ist Albertz jemand gewesen, der ,,die Klaviatur der Bürokratie beherrschte und einen zuverlässigen Sinn für Ethik und Moral besaß''. In seiner mitreißenden Rede hob Bahr die Bedeutung dieses Friedenspreises abschließend hervor. Es sei ,,erstaunlich, dass die meisten der Themen, die Albertz bewegten, noch heute aktuell sind. Das bedeutet, dass er uns noch immer was zu sagen hat.''
Mit dem Heinrich-Albertz-Friedenspreis ehrt die AWO seit 1999 Persönlichkeiten, die Solidarität und soziale Verantwortung in den Mittelpunkt ihres Lebens stellen und die sich um die Ausgestaltung der Grundwerte Solidarität, Toleranz, Freiheit, Gleichheit und Gerechtigkeit und um den inneren und äußeren Frieden in besonderer Weise verdient gemacht haben. Der Preis wird in diesem Jahr im 20. Todesjahr des Namensgebers Heinrich Albertz vergeben.