AWO Brandenburg e.V.

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Informationen

"Der Zauber der Musik" - gemeinsam musizieren ohne Berühungsängste

02.08.2013 Cottbus.
Bewohnerinnen und Bewohner der AWO Wohnstätte für chronisch, psychisch kranke Menschen, blicken zurück auf das erfolgreiche Projekt "Der Zauber der Musik" - welches von der Aktion Mensch unterstützt wurde. Sie berichten über diese spannende Zeit mit vielen positiven Erinnerungen und Erfahrungen. 

Das Projekt

Bewohnerinnen und Bewohner der AWO Wohnstätte für chronisch, psychisch kranke Menschen bekamen die Möglichkeit, über ihre Grenzen zu schreiten, Berührungsängste zu überwinden und bisher für sie unmögliches Möglich zu machen. In der Musiktherapie hatten nicht nur die Bewohner, sondern auch andere Teilnehmer die Chance, auf unterschiedlichste Art und Weise Musik zu erfahren. Sei es nach ihr zu malen, aktiv zuzuhören oder eben zu ihr zu tanzen.

Ziele des Projektes waren:
  • überwinden der Berührungsängste
  • Förderung und Stärkung des Gemeinschaftssinnes
  • Förderung des Rhythmusgefühls und der Motorik
  • Wahrnehmungsförderung
  • emotionalen Ausdruck üben

Das dieses Projekt ein durchaus Erfolgreiches war, bzw. ist, zeigt die regelmäßige Teilnahme von mindestens zehn Bewohnerinnen und Bewohnern an der Musiktherapie auch nach dessen Beendigung.   

An den Projekttagen, in denen nach Musik gemalt wurde, erfuhren die Teilnehmerinnen und Teilnehmer, wie es ist, durch Zulassen von Gefühlen kreative Kunstwerke entstehen zu lassen.

Aktives Zuhören wurde ebenfalls gefördert durch das Bewegen mit und nach der Musik. Es wurde aufgezeigt, mit welch einfachsten Mitteln Musik wahrgenommen und widergespiegelt werden kann. Im Sitzen, im Stehen, durch Tanz oder im sportlichen Spielen.

Ebenso in das Projekt integriert wurden die Jahreszeiten. Selbstbestimmend zeigten die Bewohnerinnen und Bewohner, was ihnen zu den jeweiligen Jahreszeiten einfiel. Im Winter flogen "Schneeflocken" durch den Raum, der Fasching begann mit einer Polonaise und ein besinnlicher Weihnachtszauber entstand durch das singen und hören von Weihnachtsliedern.

Gemeinsamer Auftritt mit dem Cottbuser Spielmannszug "Cottbuser Musikspatzen e. V."

Ein ganz besonderes Highlight des Projektes war der gemeinsame Workshop mit dem Spielmannszug "Cottbuser Musikspatzen e. V.".

Kennengelernt haben sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer beim großen Jahreskonzert des Vereins. Hier wurde sich das erste Mal beschnuppert und gestaunt, was man mit Instrumenten und Bewegung alles entstehen lassen kann.

Mit Zusatzinstrumenten wurde fortan gemeinsam geprobt. Ziel war es, gemeinsam auf dem Cottbuser Weihnachtsmarkt aufzutreten. Bewunderswert war, dass weder die TeilnehmerInnen der Wohnstätte noch die Kinder jegliche Berühungsängste hatten. 
Der gemeinsame Auftritt am 1. Dezember war so erfolgreich, dass ein Wiedersehen danach nicht allzulange auf sich warten lies. Im Frühjahr 2013 traf man sich erneut und studierte für den bevorstehenden "Tag der Begegnung" in der Wohnstätte, weitere Lieder ein. Und auch heute noch sind weitere Treffen geplant.

Grenzen trotz Begeisterung

An ihre Grenzen stießen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Musikprojektes zunächst, als sie mit Kindern der "Familienkita Cottbus" für ihren "Tag der Begegnung" einen Tanz einstudieren wollten. So waren sie es doch bisher nicht gewohnt, ausdauernd und mit viel Konzentration nach Musik zu tanzen und dabei auf Anweisungen zu achten, die sogleich auch noch in die Tat umgesetzt werden mussten. Doch mit viel Motivation, Lob und Hilfestellung gelang es am Ende doch! Bemerkenswert war auch hier, dass beiderseitig keinerlei Scheu aufkam. Die Kinder zeigten sofort, was sie schon konnten und die TeilnehmerInnen waren sehr motiviert, dies auch zu erlernen.

So erging es auch der Trommelgruppe. Dank dieses Projektes konnten für sie nicht nur neue Trommeln angeschafft werden, sondern auch der richtige Umgang mit ihnen konnte nun vermittelt werden. Diese Gruppe erhielt die Möglichkeit, das eigene Rhytmusgefühl zu fördern, sich auszuprobieren, Intrumentalimprovisation kennenzulernen und neue Erfahrungsräume zu erschließen. 

Fazit:

Das Thema Inklusion konnte zu 100 Prozent in dieses Projekt integriert werden. Es entstanden neue Kontakte - die auch weiterhin gepflegt werden - die Teilnehmerinnen und Teilnehmer entwickeln viele neue Erfahrungsräume und konnten ihre Grenzen aber auch vorhandene Fähigkeiten und Fertigkeiten neu kennenlernen, bzw. auffrischen.

Der Zauber der Musik hat bei vielen einen bleiben Eindruck hinterlassen!

Zugeordnete Einrichtung

Cottbus, AWO Wohnen Am Brunschwigpark - Foto.jpg

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