Der Fachverband AWO International bestätigt die benannten Entwicklungen aus seiner täglichen Arbeit vor Ort. Die Geschäftsführerin Ingrid Lebherz machte deutlich, dass die Entwicklungsorganisationen permanent gegen die Interessen der Superreichen ankämpfen. Sie findet es zudem problematisch, dass nun diejenigen, die Steuern umgehen, mit ihren Milliarden Entwicklungspolitik im eigenen Namen machen und verweist beispielhaft auf den Microsoftgründer Bill Gates, der über seine Stiftung mittlerweile zahlreiche weltweite Gesundheitsprogramme finanziert und steuert. Lebherz fordert, dass die Bürger sich das Primat der Politik zurück erobern.
Ein Vorschlag, dem AWO und AWO International folgen, ist die Einführung einer Finanztransaktionssteuer. Dies wäre ein erster Schritt, der zwischen einer Reihe von europäischen Ländern bereits vereinbart ist und ein Zeichen für eine Rückeroberung politischer Gestaltungsmacht. Mit der Finanztransaktionssteuer sollen spekulative Finanzgeschäfte wirksam eingeschränkt und gleichzeitig substantielle Einnahmen generiert werden. Die AWO fordert, dass ein Teil der Einnahmen in den Kampf gegen Armut und Ungleichheit und in Entwicklungshilfe investiert wird.