Auch wenn Deutschland im internationalen Vergleich einen guten sechsten Rang belegt, sind viele Aspekte in der Kinder- und Jugendpolitik verbesserungswürdig. So verharre beispielsweise seit Jahren die Zahl junger Menschen von 19-29 Jahren ohne anerkannte Berufsausbildung bei ca. 1,5 Millionen. Ein Hauptschulabschluss ermögliche kaum noch Zugang zu einer anerkannten Berufsausbildung. „Der Druck auf Kinder und Jugendliche, einen möglichst guten Schulabschluss zu erhalten, führt zu dem subjektiven Empfinden, dass eine Anerkennung der eigenen Person nur durch schulische Leistungen erreicht werden kann. Zukunftsängste sind die Folge“, fürchtet Stadler.
Ein weiteres nach wie vor ungelöstes gesellschaftliches Problem sei die Kinderarmut. „Wir brauchen eine an den Bedürfnissen der Kinder und Jugendlichen orientierte Förderung sowohl in der Schule, als auch in der Kinder- und Jugendarbeit“, fordert Stadler. Daneben müssten die wirtschaftlich schwachen Familien materiell besser ausgestattet, und ggf. durch kostenfreie Förderangebote für die Kinder unterstützt werden. „Die Kommunen müssen wieder mehr Verantwortung für das Wohlergehen ihrer Kinder übernehmen. Ziel muss es sein, dass alle Kinder die gleichen Chancen bekommen, nur so können die heute oft berechtigten Zukunftsängste vieler Kinder und -Jugendlicher abgebaut werden“, betont der AWO Bundesvorsitzende abschließend.