Doch auch diese zurückhaltenden Erwartungen seien letztlich noch enttäuscht worden. „Dass die Ernte am Ende doch so schlecht ausfallen würde, stand unseren ersten Einschätzungen dann wirklich total entgegen“, meint er. Der Körneransatz sei durch die Bedingungen im Mai gut gewesen, die Ähren hätten auch viele Körner angesetzt. „Aber in dem sehr trockenen Juni konnten sich die Körner dann nicht ausbilden.“ Über alle Getreidearten hinweg hätten sich so nur viele kleine Körner entwickeln können, die in der Qualität hinter der Norm geblieben seien. „Auch der Raps ist in diesem Jahr alles andere als ideal gewachsen.“ Hohe Temperaturen gepaart mit wenig Niederschlag haben in Teilen dazu geführt, dass die Pflanzen ihr Wachstum frühzeitig abgeschlossen haben und die Kornfüllung unzureichend war, teilt auch Thomas Goebel, Vorsitzender vom Bauernverband Südbrandenburg, mit. Ab 54 Grad setze die Eiweißgerinnung in den
Pflanzen ein und schließe ihr Wachstum frühzeitig ab. „Das Ergebnis waren frühreifes Getreide, kleine Körner und wenig Backqualität. Die durchschnittlichen Erträge sind vergleichbar mit 2020, in Teilen sogar schwächer, wobei starke regionale Unter schiede zu verzeichnen sind. Landstriche, die zum richtigen Zeitpunkt Regen abbekommen haben, waren weniger stark betroffen. An Standorten, die der Regen ausgespart hat, sind die Ernteergebnisse hingegen noch schlechter als 2020.“ Auch der gewohnte Erntefluss sei in diesem Jahr gestört gewesen. Aufgrund von Niederschlägen während der Erntezeit sei es immer wieder zu Ernteunterbrechungen gekommen, erklärt Goebel.