AWO Brandenburg e.V.

Ergänzende Information

Informationen

Rechenspiele fördern kein Engagement

29.07.2011 „Man kann sich des Eindrucks nicht erwehren, dass die Bundesregierung ein wenig zu aufgeregt auf den schleppenden Start des Bundesfreiwilligendienstes reagiert“, so der AWO Bundesvorsitzende Wolfgang Stadler angesichts der vom Bundesfamilienministerium unerwartet angekündigten Kopplung zwischen dem Freiwilligen Sozialen Jahr (FSJ) und dem neuen Bundesfreiwilligendienst (BFD).

Demnach sollen 3 FSJ-Plätze nur dann genehmigt werden, wenn gleichzeitig auch 2 BFD Plätze besetzt werden. Die Träger erhalten derzeit aber noch deutlich mehr Anfragen für das bereits bekannte und etablierte FSJ.

„Es ist sowieso schon schwierig für unsere Träger, sich in der Kürze der Zeit auf den neuen Dienst einzustellen. Das Ganze nun auch noch mit einem realitätsfernen Kopplungsmodell zu belasten ist ein großer Fehler und wird von der AWO abgelehnt“, betont Stadler. Vielmehr gerieten die Träger und Einsatzstellen unter Druck ohne auch nur einen Freiwilligen im BFD zusätzlich zu gewinnen. „Ein neuer Dienst kann nicht auf Knopfdruck eingeführt und umgesetzt werden. Von daher ist die derzeitige „Delle“ und geringe Nachfrage beim BFD nachvollziehbar“, unterstreicht der AWO Bundesvorsitzende. Die AWO werde sich zudem nicht haftbar machen lassen für Probleme, die sich auf Grund von zeitlichen Verzögerungen und verspäteten Entscheidungen, beispielsweise bei der Kindergeldregelung, ergeben hätten.

„Es steht für die AWO außer Zweifel, dass wir uns vor geraumer Zeit entschieden haben, den Bundesfreiwilligendienst aktiv und gleichberechtigt umzusetzen“, so Wolfgang Stadler. Die vor ein paar Monaten gestartete bundesweite Kampagne „Freiwillig engagiert mit der AWO“ (www.awo-freiwillich.de) ist dafür ein deutliches Zeichen. Für den Aufbau der Freiwilligendienste sind verlässliche politische und rechtliche Rahmenbedingungen notwendig. „Wenn wir das freiwillige Engagement in Deutschland ernsthaft fördern wollen, dann brauchen wir jetzt keine Rechenspiele, sondern einen transparenten Zugang für Engagement bereite Menschen zum FSJ und BFD“, fordert der AWO Bundesvorsitzende.