Für die Schweine auf Gut Kemlitz im Landkreis Teltow-Fläming ist das Suhlen im Dreck eine Selbstverständlichkeit. Auf ihren Außenflächen können sie diesem Vergnügen den ganzen Tag übernachgehen – frische Luft und Sonnenlicht inklusive. Freilandhaltung – wenn auch nicht auf der Weide, aber zumindest mit Auslauf am Stall – ist in konventionell geführten Landwirtschaftsbetrieben längst nicht gang und gäbe. Für Heiko Terno, den Chef des AWO Reha-Gutes Kemlitz, aber nicht wegzudenken. Das Wohl der Tiere ist ihm wichtig, sagt er. Und Freigang gehöre dazu. Die Schweine, die Terno als „Märkische Kartoffelschweine“ vermarkten lässt, werden vor allem mit Kartoffeln von den eigenen Feldern gefüttert. Um die Schlachtung und Weiterverarbeitung kümmert sich ein Fleischer in der Nähe. Der schlachtet die Tiere einzeln; das sei zwar kostenintensiver als Massenschlachtung in großen Schlachthöfen, führe jedoch zu einer hervorra-genden Fleischqualität, verspricht der Geschäftsführer. Die Schweine bedeuten für den Betrieb allerdings nur ein Zubrot; auch weil viele Verbraucher wegen des Überangebotes durch Massentierhaltung nicht bereit seien, für Schweinefleisch einen fairen Preis zu zahlen, wie Terno sagt.