Neben einem individuellen Asylantrag in den Ländern der europäischen Union, besteht auf deutscher und europäischer Ebene die Möglichkeit, Menschen aus Krisengebieten als Resettlement-Flüchtlinge und in Kontingenten als humanitäre Maßnahme aufzunehmen. Von Beginn erhalten diese Menschen dann einen Schutzstatus mit annähernd gleichen Rechten wie anerkannte Asylberechtigte. „Diese Kontingente werden gemeinsam durch die Landesinnenminister und den Bundesminister des Inneren festgelegt. Sie sollten auch zukünftig in einem demokratischen Prozess festgelegt werden“, sagt das Vorstandsmitglied. Vor dem Hintergrund einer sich zuspitzenden Lage im Irak, fordert die AWO von der Bundesregierung Verantwortung für Flüchtlinge zu übernehmen und ein Aufnahmekontingent für irakische Flüchtlinge zu beschließen.
„Das Ausspielen von Flüchtlingsgruppen untereinander, wie es derzeit auch Politiker vornehmen, ist gänzlich abzulehnen. Das Leid Einzelner für eine Grundsatzdebatte zur Einführung einer Obergrenze zu nutzen, ist weder redlich noch zielführend“, unterstreicht Döcker. Über das Recht auf Asyl wird in Deutschland durch die zuständige Behörde und die Gerichte individuell entschieden. Daran sollten nach Auffassung der AWO auch steigende Zahlen nichts verändern. „Klassifikationen oder Beschränkungen vorab sind mit einem humanen Ansatz nicht vereinbar“, schließt das Vorstandsmitglied ab. Vielmehr bedarf es nach Auffassung der AWO angesichts der zahlreichen Krisenherde dringend einer europaweit abgestimmten Lösungsstrategie, wie mit den steigenden Flüchtlingszahlen umgegangen wird.