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Neu-Lübbener Henning ist geduldiges „Anschauungsobjekt“ bei Projekt der Awo-Kita

07.10.2010 LÜBBEN Sie sind zwar selbst erst vor wenigen Jahren Strampler und Babyschuhen entwachsen, wissen nun aber schon perfekt Bescheid über Neugeborene. Das überaus einfallsreiche Projekt „Baby“ macht es den Kindern der Awo-Integrationskita „Sonnenkinder“ in Lübben derzeit möglich.

Die graue Cordhose und das grüne Sweatshirt wird man ihm gleich abnehmen, ihn dann wiegen, vermessen, begutachten und schließlich auch noch rückseitig die Temperatur messen. Doch was auch immer geschieht an diesem Morgen: Vom Beginn bis zum Ende dieser Vorführung vor 18 staunenden Kleinkindern wird »Anschauungsobjekt« Henning alle Umsitzenden mit stoischer Ruhe verblüffen.

Während Hebamme Karola Ziemainz seinen Bauchnabel untersucht und die kleinen Zuhörer über die Versorgung Ungeborener über die Nabelschnur aufklärt, blickt der gerade einmal 81 Tage alte Junge mit großen Augen in die bunte Kita-Welt. Seinen Rest Nabelschnur ist der kleine Lübbener freilich längst los. »Er ist ja auch schon ein Großer und kein Frischling mehr«, erklärt die Hebamme lächelnd.

Stillen und schunkeln

Dass Henning nun ausschließlich Muttermilch bekommt, überrascht den dreijährigen Yannik, während Henriette noch ein paar Probleme mit dem Begriff »stillen« hat. »Ist das wie schunkeln?«, fragt sie unsicher. Auch hier sorgt Karola Ziemainz natürlich gern für Aufklärung. Denn dazu ist dieses Projekt »Baby« ja schließlich da.

Erdacht haben es die Erzieher der Kita, »situationsbedingt«, wie Cornelia Müller erzählt. Eine schwangere Kollegin zum einen und viele Mütter von Kita-Kindern, die ebenfalls Nachwuchs erwarteten, hätten den Ausschlag gegeben. Als einige Kinder anfingen, sich Puppen unters T-Shirt zu stecken, sei klar gewesen, dass Aufklärung her müsse. Neben Tafeln im Flur der Gruppe »Biene Maja« wurden schließlich auch Anschauungsrunden organisiert. Von der Schwangerschaft übers Stillen bis hin zum Baden des Babys erfahren die Zwei- bis Vierjährigen derzeit alles, was sie dazu wissen müssen. »Das Projekt kommt bei den Kindern und Eltern toll an«, freut sich Cornelia Müller.

Gleich begeistert war auch Manuela Günther, die keine Probleme damit hatte, ihren kleinen Henning als »Vorführbaby« mit in die Kita zu bringen. Die entspannte Mama und Schwester Paula (3) gleich neben sich wissend, gab es auch für den jungen Mann keinen Grund, nicht vorbildlich zu sein. Geduldig ließ er sich ausziehen, messen (65 Zentimeter), wiegen (6060 Gramm) und hatte selbst gegen das Fiebermessen im Po nichts einzuwenden. »Alles in Ordnung - ein lieber, schöner Junge«, befand Karola Ziemainz schließlich. Die freiberufliche Hebamme aus Lübben berät und betreut junge Mütter auch in der Zeit nach der Geburt - von der Nabelpflege bis zum Stillen, wobei die Krankenkassen dafür in der Regel die Kosten übernehmen.

Henning nahm auch das gewohnt zurückhaltend zur Kenntnis. Für sein Durchhaltevermögen gab es schließlich noch ein Ständchen mit Akkordeon: »Hänschen klein.« Es klang ein bisschen wie »Henning klein«...

Mirjam Hecht / Lausitzer Rundschau

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