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LIGA Brandenburg warnt: Soziale Landschaft Brandenburgs steht auf dem Spiel

30.03.2020
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Quelle: LIGA der Freien Wohlfahrtspflege - Spitzenverbände im Land Brandenburg
Der Landtag Brandenburg berät am Mittwoch, den 01. April 2020, den Nachtraghaushalt, der als Rettungsschirm für die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise eingerichtet werden soll. Die LIGA der Freien Wohlfahrtspflege - Spitzenverbände im Land Brandenburg, federführend vertreten durch die Caritasverbände für das Erzbistum Berlin und die Diözese Görlitz, fordert die Landesregierung auf, die sozialen Dienste mit einem Schutzschirm zu sichern.

„Wir tun momentan alles, um unsere sozialen Dienstleistungen aufrechtzuerhalten, ohne dabei auf die wirtschaftlichen Folgen für uns als Träger zu achten. Wir müssen für Schutzkleidung und Desinfektionsmittel den vielfachen Preis zahlen oder stellen Beschäftigte sofort frei, wenn ein Risiko vermutet wird, ohne dass die Refinanzierung der Kosten gesichert ist und vieles mehr,“ sagt Bernd Mones, LIGA-Vorsitzender und Caritasdirektor für die Diözese Görlitz. „Die Belastungen für das Land Brandenburg werden enorm sein. Das darf aber kein Argument sein, die Sozialwirtschaft und die Freie Wohlfahrt finanziell sich selbst zu überlassen. Wir fordern einen 100%igen Schutzschirm für die Sozialwirtschaft in Brandenburg, weil wir auch hundert Prozent der Löhne zahlen wollen.“

Viele Träger haben nicht wie Unternehmen in der freien Wirtschaft die Möglichkeit, die Rettungsschirmmillionen des Bundes zu nutzen oder Kredite aufzunehmen. Die Verbände befürchten nicht refinanzierte Einnahmeverluste in kaum zu beziffernder Höhe und damit das wachsende Risiko für das Aus vieler sozialer Einrichtungen.

„Die Angebote in der Freien Wohlfahrtspflege sind das Korsett für die soziale Infrastruktur in Brandenburg. Ohne das beherzte Handeln der Landesregierung werden wir unsere Leistungen nach der Corona-Krise nicht wie bisher aufrechterhalten können,“ erklärt Ulrike Kostka, LIGA-Vorsitzende und Caritasdirektorin für das Erzbistum Berlin. „Kurzarbeit darf es in der Sozialwirtschaft nicht geben, denn wir helfen Menschen jeden Tag - unbürokratisch und bedarfsgerecht, weil es unsere Profession ist.“