Kinder haben nicht nur ein Recht auf einen Betreuungsplatz, sondern auch ein Recht auf einen qualitativ guten Betreuungsplatz. Hier sieht Stadler die Politik in der Pflicht: „Im Sinne von Chancengerechtigkeit muss der Bund dauerhaft einen Großteil der Kita-Kosten übernehmen. Nur so kann er dafür sorgen, dass alle Kinder unabhängig von ihrem Wohnort die gleichen Betreuungsmöglichkeiten erhalten. Jeder Euro, der in die frühe Förderung der Kinder investiert wird, zahlt sich später aus.“ Eine frühzeitige Betreuung sei beispielsweise insbesondere für den Spracherwerb wichtig.
Mittlerweile wird der in einigen Regionen schon jetzt akute Erziehermangel zur größten Herausforderung für den Kita-Ausbau. „Die Erzieher-Ausbildung darf jetzt aber nicht durch politischen Aktionismus aufgeweicht werden“, betont Stadler und ergänzt: „Schnelle und billige Lösungen sind das grundsätzlich falsche Signal und können nicht die Fehler jahrzehntelanger falscher Ausbildungspolitik wieder gut machen.“ Der Attraktivität des Berufes schade der vielerorts stattfindende Qualitätsabbau, der häufig durch Gruppenvergrößerungen realisiert wird. Schon ein zusätzliches Kind pro Gruppe erhöht die Arbeitsbelastung enorm. Langfristig helfe nur eine finanzielle Besserstellung der Erzieher. „Der öffentlichen Hand muss diese verantwortungsvolle und anspruchsvolle Tätigkeit mehr wert sein“, erklärt der AWO Bundesvorsitzende abschließend.