Die AWO spricht sich seit Langem für eine soziale Rentenpolitik aus, denn viele ältere Menschen profitieren von den Rentenreformen der Bundesregierung nicht. Neben wirksamen Reformen am Arbeitsmarkt wie der Eindämmung des Niedriglohnsektors, müssen weitere Maßnahmen ergriffen werden: „Vermieden werden muss zum einen ein weiteres Absenken des Rentenniveaus, das beispielsweise durch eine Streichung der Dämpfungsfaktoren aus der Rentenanpassungsformel erreicht werden könnte. Ehrlich diskutieren müssen wir auch, die Weiterentwicklung der gesetzlichen Rentenversicherung zu einer Erwerbstätigenversicherung. Zudem muss sich private Vorsorge mehr lohnen. Nur auf diese Weise kann die Gerechtigkeitslücke geschlossen und sichergestellt werden, dass alle, die lange Jahre gearbeitet haben, im Alter über Einkünfte oberhalb des Grundsicherungsniveaus verfügen“, bekräftigt Stadler.
Der Statistik zufolge bezogen zum Stichtag 31. Dezember 2013 in Deutschland knapp eine halbe Million Menschen über 65 Jahre Leistungen der Grundsicherung im Alter. Damit stieg die Zahl der Hilfebeziehenden im Vergleich zum Vorjahr um 7,4 Prozent. Eine Zahl, die nach Ansicht der AWO trügt, da das Problem und Ausmaß drohender Einkommensarmut im Alter mit ihr weder ausreichend beschrieben noch erfasst wird.
Zum AWO-Papier: Rentenkürzungen stoppen, Altersarmut verhindern, Lebensstandard sichern! – Forderungen der Arbeiterwohlfahrt nach mehr Solidarität in der Alterssicherung