Die queere Bürgerrechtsbewegung hat in den letzten Jahrzehnten viel erreicht. Doch Stadler mahnt: „Auch wenn vielerorts über rechtliche Gleichstellung von queeren Lebensweisen diskutiert wird, so sind Homophobie, Transphobie und Bipobie noch lange nicht besiegt. Auch die Bundesregierung hat sich bisher noch nicht für die vollständige Gleichberechtigung von queeren Menschen eingesetzt. Daher müssen auch weiterhin gesellschaftliche Anstrengungen unternommen werden um die Akzeptanz ihrer Lebensweisen weiter zu stärken.“
Derzeit gibt es 23 Staaten in denen gleichgeschlechtliche Paare heiraten dürfen. Darunter Kolumbien, Argentinien, Frankreich und Spanien. „In Deutschland ist für gleichgeschlechtliche Paare die Ehe weiterhin versperrt“, kritisiert Stadler. Doch in über 75 Ländern sind queere Menschen von massiven Menschenrechtsverletzungen betroffen, indem ihre Lebensweise kriminalisiert wird und sie massiven Repressalien und Unterdrückung ausgesetzt sind. Auch aktuell gibt es immer wieder Berichte über öffentliche Hinrichtungen von Männern aufgrund ihrer nicht heterosexuellen Orientierung.
Der IDAHOT geht auf den 17. Mai 1990 zurück. Hier beschloss die Generalversammlung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) Homosexualität von der Liste psychischer Krankheiten zu streichen. Der Weg dahin war für die schwul-lesbische Bürgerrechtsbewegung mühsam und mit jahrzehntelangen Widerständen verbunden. Transsexualität hingegen ist in dieser Klassifikation immer noch als psychische Störung eingestuft. Eine Änderung ist erst für 2018 vorgesehen. Seit 2004 gilt der IDAHOT als wichtiges Ereignis, um auf die Belange von schwulen, lesbischen, bisexuellen sowie trans- und intergeschlechtlichen Menschen (Queer) aufmerksam zu machen. Mittlerweile wird der 17. Mai von vielen Staaten als Gedenktag offiziell anerkannt. Das Europäische Parlament betonte 2006, dass Diskriminierung aufgrund sexueller Orientierung auf das Schärfste verurteilt wird und unterstützt seitdem den Gedenktag.