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Gemeinsame deutschlandweite Standards für die Qualität der Kinderbetreuung – Bundesfamilienministerin Schröder greift Forderung der AWO auf

12.08.2013 „Der AWO Bundesverband forderte bereits Ende Mai 2013 auf seiner Bundespressekonferenz zum Thema Rechtsanspruch auf einen Kita-Platz für alle Kinder ab dem ersten Lebensjahr, dass dieser Rechtsanspruch nicht auf Kosten der Betreuungsqualität umgesetzt werden darf“, kommentiert der AWO Bundesvorsitzende Wolfgang Stadler den heute veröffentlichten Vorschlag von Bundesfamilienministerin Christina Schröder für eine bundesweite Qualitätsoffensive in den Kitas. „Wir sind froh, dass unsere Forderungen nun aufgegriffen werden.“

„Die beste Investition in Kinder ist die Investition in frühkindliche Bildung, wie sie in jedem Kindergarten mit hoher Betreuungsqualität tagtäglich erbracht wird“, so Stadler weiter. Nach einer Befragung* unter AWO Kitas leidet diese jedoch enorm unter der Umsetzung des Rechtsanspruches. „Ein schlechter Kita-Platz ist keinesfalls besser als gar keiner“, stellt Stadler klar.

Die AWO fordert bundeseinheitliche (Mindest-)Standards aufgrund pädagogischer (!) Vorgaben. Die Standards müssen sich beziehen auf die Relation Fachkraft / Kind, die Definition von Fachkraft und ein ausreichendes Raumangebot. Gleichzeitig bedarf es einer Debatte um eine bundesweit geltende angemessene Vergütung. Die Finanzierungsstruktur muss überprüft werden. Es muss mehr Geld ins System gesteckt werden – Kitas sind unter- und fehlfinanziert, die Kommunen und die Eltern müssen entlastet, der Bund und die Sozialversicherungssysteme dagegen belastet werden. Die AWO fordert eine stärkere finanzielle Beteiligung des Bundes am Betreuungsausbau. Gerade wenn der Bund Forderungen (zu Recht!) aufstellt, kann er sich nicht mehr entziehen, dauerhaft und angemessen in die Finanzierung einzusteigen.

„Es bedarf nun einer inhaltlichen Debatte im Rahmen einer Bund-Länder-Arbeitsgruppe“, so Stadler, „um über die Bundesländergrenzen hinweg für ganz Deutschland gültige Kita-Qualitätsstandards festzulegen, die zu einer Qualitätssteigerung in den einzelnen Bundesländern führen muss. Hieran sind vor allem die Kommunen und die Träger zu beteiligen.“

Bundesfamilienministerin Kristina Schröder (CDU) fordert eine Qualitätsoffensive bei Kindertagesstätten. In einem Brief an die stellvertretende SPD-Vorsitzende und Sozialministerin von Mecklenburg-Vorpommern, Manuela Schwesig, aus dem die "Passauer Neue Presse" (Montagsausgabe) zitiert, schlägt Schröder die Einrichtung einer Bund-Länder-Arbeitsgruppe vor, "um über die Bundesländergrenzen hinweg für ganz Deutschland gültige Kita-Qualitätsstandards festzulegen".

*Die AWO befragte Kita-Träger, die für über 1.000 Kitas verantwortlich sind, ob und in wie weit sich die Qualität der Betreuung verschlechtert habe.