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Familiensplitting – CDU-Modell nur für wohlhabende Familien

04.09.2013 „Der CDU Vorschlag zum Familiensplitting ist ein weiterer Schritt zur Umverteilung von unten nach oben“, erklärt der AWO Bundesvorsitzende Wolfgang Stadler angesichts der heute veröffentlichten Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW). Die Forscher kommen zu dem Ergebnis, dass die Mehrheit der Familien in der niedrigsten Einkommensklasse nicht von dem Splittingmodell profitieren würde. „Die Erziehungsleistung bedürftiger Familien darf dem Staat nicht weniger wert sein, als die der wohlhabenden Familien“, betont Stadler und ergänzt: „Die Mittel sollten besser in den Kita-Ausbau investiert werden. So kommt das Geld bei denen an, die es tatsächlich benötigen.“

Das derzeitige System der monetären familienrelevanten Leistungen ist aus Sicht der AWO intransparent, ungerecht und zeigt zum Teil sogar widersprüchliche Effekte. Gleichstellungsaspekte werden oft vernachlässigt. Darüber hinaus werden die vielfältigen Familienformen bei der Gestaltung von Leistungen in der Regel nicht ausreichend mitgedacht und berücksichtigt. Betreuungsmöglichkeiten, die sich an den heterogenen Bedürfnissen der Kinder und Familien orientieren, fehlen häufig. Die AWO plädiert zusammen mit anderen Verbänden des Bündnisses Kindergrundsicherung für einen grundsätzlichen Systemwechsel, der das ungerechte System von Kinderzuschlag und Kinderfreibeträgen ablöst.  Eine solche steuerpflichtige Grundsicherung würde gerade untere Einkommensschichten deutlich entlasten.