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Fachkräftemangel besteht auch unterhalb von 40.000 Euro Jahresverdienst

23.06.2011 „Die deutsche Wirtschaft benötigt nicht nur Ärzte und Ingenieure“, erklärt der AWO Bundesvorsitzende Wolfgang Stadler angesichts des gestern vom Bundeskabinett verabschiedeten Konzeptes zur Fachkräftesicherung.

Fachkräftemangel besteht nicht nur im Bereich der hochqualifizierten Beschäftigten. „Ausgebildete Altenpfleger und Erzieher, die wir händeringend suchen, verdienen selten mehr als 40.000 Euro im Jahr. Der deutsche Arbeitsmarkt muss sich aber auch für diese Fachkräfte öffnen“, fordert Wolfgang Stadler. Deshalb geht das Vorhaben, das Mindesteinkommen, das Hochqualifizierte aus dem Ausland vorweisen müssen, um ein Daueraufenthaltsrecht zu bekommen, auf 40.000 Euro Jahresverdienst abzusenken, am wirklichen Bedarf vorbei.
Die Abschaffung des  so genannten Vorrangprinzips für einzelne Berufe ist ein kleiner Baustein zur  Öffnung des Arbeitsmarktes für ausländische Fachkräfte, reicht aber lange nicht aus. „Wenn die Bundesregierung den Fachkräftemangel ernsthaft in Angriff nehmen will, dann darf dies nicht von unrealistischen Jahresgehältern abhängig gemacht werden“, erklärt Stadler. Vielmehr sollte die Bundesregierung es den in Deutschland lebenden Einwanderern endlich ermöglichen, ihre berufliche Qualifikation und Kompetenz im hiesigen Arbeitsmarkt nutzen zu können. „Das Gesetz zur Anerkennung von ausländischen Abschlüssen, das im März dieses Jahres auf den Weg gebracht wurde, muss zügig umgesetzt werden, damit wir die  Kenntnisse und Fähigkeiten der hochqualifizierten Menschen in Deutschland als Fachkraft für Morgen optimal einsetzen können“, betont Stadler abschließend.