„Die Koalition hatte versprochen diesem Umstand Rechnung zu tragen und neben dem quantitativen auch den qualitativen Betreuungsausbau voranzutreiben. Hierfür wären 2 Milliarden Euro ein guter Anfang gewesen“, betont Stadler. Die jetzt getroffene Entscheidung die Kitas mit nur 1 Milliarde zu unterstützen, findet die AWO inakzeptabel. Die AWO zeigt zudem an, dass mit dem geplanten Elterngeldplus ein zusätzlicher Förderungsbedarf für Kinder entstehen wird, die das erste Lebensjahr noch nicht vollendet haben. „Die Lage ist angespannt, denn zum jetzigen Zeitpunkt fehlt die Betreuungsinfrastruktur sowohl quantitativ als auch qualitativ“, so Stadler.
Wir brauchen jetzt sofort eine Verständigung von Bund, Ländern, Kommunen und freien Trägern darüber, wie die Qualität in Kitas verbessert werden kann. Der Bund ist nun dringend aufgefordert zu Gesprächen einzuladen“, appelliert Stadler. Für die AWO ist klar: Der Bund wird sich dauerhaft an den Betriebskosten beteiligen müssen. Die Regierung unterschlägt zudem, dass sich die bisherigen Mittel des Sondervermögens auf eine rechnerische Betreuungsquote von 39 Prozent bei den unter Dreijährigen bezieht. „Und das obwohl bereits am Ende des vergangenen Jahres Zahlen des Deutschen Jugendinstituts bekannt geworden sind, die eine Betreuungsquote von 43,5 Prozent errechnet haben. Hier liegt alleine der notwendige Finanzierungsanteil des Bundes bei deutlich über 1 Milliarde Euro. Und dann hätten wir noch nicht über die Verbesserung der Qualität gesprochen. Für die bleibt dann nichts. Das ist eine Absage an die Zukunft“, schließt Stadler ab.