Mehr als 70.000 Menschen engagieren sich regelmäßig in den Einrichtungen der Arbeiterwohlfahrt. Hinzu kommen circa 5.000 Menschen, die ein Freiwilliges Soziales Jahr oder einen Bundesfreiwilligendienst ableisten. Zudem stärken 371.000 Mitglieder die AWO, von denen viele ein Ehrenamt in den Vereinsstrukturen des Verbandes übernehmen. „Sie alle sind eine wichtige Säule der AWO“, betont Stadler. Die Motive für ein Engagement sind vielfältig: Tatkräftig anderen zu helfen oder der Entschluss, die Gesellschaft mitzugestalten, gehören ebenso dazu wie der Wunsch nach Gemeinschaft und neuen Lebens- und Lernerfahrungen. Klar ist: „Für unseren Verband ist jeder Einzelne unverzichtbar. Sie sind eben nicht verpflichtbare Bürgerinnen und Bürger, die unentgeltlich dem Sozialstaat dienen, sondern geschätzte kritische Geister. Durch ihr Tun zeigen sie die höchst problematischen Lücken durch den Sozialstaatsabbau auf und fordern mehr soziale Gerechtigkeit“, unterstreicht Stadler.
Die neue Bundesregierung muss bessere Rahmenbedingungen für das selbstbestimmte Bürgerschaftliche Engagement ermöglichen, statt es staatlich zu steuern. Dazu gehört eine nachhaltig finanzierte Infrastruktur zur Gewinnung, Begleitung und Qualifizierung von Engagierten. „Die Basis guten Engagements ist eine verantwortungsvolle und gerecht finanzierte Sozial-, Gesundheits- und Arbeitsmarktpolitik. Nur so werden Engagierte nicht zu Lückenbüßern gekürzter Leistungen. Das zu sichern, ist unsere Pflicht“, betont Stadler.