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Dramatischer Mangel an Schutzkleidung in Brandenburger sozialen Einrichtungen: Die LIGA fordert sofortiges Handeln der Landesregierung

26.03.2020
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Quelle: LIGA der Freien Wohlfahrtspflege - Spitzenverbände im Land Brandenburg
Zahlreiche Brandenburger Pflegeeinrichtungen melden einen eklatanten Mangel an Schutzkleidung. Doch Mundschutz, Kittel, Handschuhe und Desinfektionsmittel sind dringend notwendig zum Schutz der Mitarbeitenden und derjenigen, die gepflegt werden. Diese Personengruppen sind besonders gefährdet sich mit dem Coronavirus zu infizieren und an den Folgen schwer zu erkranken.

Bernd Mones, Vorsitzender der LIGA der Freien Wohlfahrtspflege – Spitzenverbände im Land Brandenburg und Caritasdirektor Görlitz: „Wir fordern die Landesregierung zum sofortigen Handeln auf! Es muss persönliche Schutzausrüstung in ausreichendem und bedarfsorientiertem Umfang beschafft und durch öffentliche Stellen des Landes sowie den hierfür verantwortlichen kommunalen Gesundheitsämtern geregelt verteilt werden. Die inländische Produktion muss dringend angeschoben werden, um lange Lieferketten zu vermeiden. Und wir brauchen für den Notfall gesicherte Handlungsempfehlungen zum sachgerechten Mehrfachgebrauch von Einwegartikeln sowie zur Verwendung und Aufbereitung von Mehrwegmaterial! Wir dürfen die Mitarbeitenden nicht auf sich allein gestellt lassen und sie vor die dramatische Wahl des Schutzes Hilfsbedürftiger oder des Selbstschutzes stellen. Hier ist sofortiges abgestimmtes Handeln aller Verantwortlichen gefordert!“

Wenn der Bedarf an Schutzkleidung nicht schnell gedeckt wird, drohen Schließungen stationärer und ambulanter Dienste der Altenhilfe und Menschen in Brandenburg bleiben womöglich unversorgt. Betroffen davon sind nicht nur Pflegeeinrichtungen und –dienste, auch Einrichtungen und Dienste für Menschen mit Behinderungen, Rehabilitationseinrichtungen oder Einrichtungen der Suchthilfe, z. B. zur Medikamentengabe, haben vielerorts nicht mehr ausreichend Schutzkleidung. Wird diesem Mangel nicht schnell abgeholfen, wird ein ansteigender Krankenstand bei Beschäftigten im sozialen Sektor befürchtet. Am Ende droht den Einrichtungen die Schließung – mit möglichen dramatischen Folgen für die Versorgung von vielen Brandenburgerinnen und Brandenburgern.