AWO Brandenburg e.V.

Informationen

Clearing

Das Clearing ist eine Hilfe für Familien, die eine belastende Situation oder Krise nicht durch eigene Ressourcen bewältigen kann. Das Angebot kann auf Anregung des Jugendamtes oder nach familiengerichtlicher Auflage durchgeführt werden. Ziel der Hilfe ist es, Klarheit in Krisensituationen zu bringen, um ggf. eine passende Hilfe zu installieren oder die Familie in der selbstständigen Lösungsfindung zu unterstützen.

Der Grundgedanke des Clearings liegt in der Annahme, dass jede Familie über die nötigen Ressourcen und Stärken verfügt, um Krisen zu lösen. In der Zusammenarbeit werden die Ressourcen des Familiensystems und ihres sozialen Umfeldes ausfindig gemacht und als Möglichkeit für eine geeignete und kindeswohldienliche Lösung genutzt.

Der Ausgangspunkt des Clearings ist ein vereinfachter Hilfeplan mit einer konkreten Fragestellung. Im Ergebnis wird ein aussagekräftiger Bericht, der den aktuellen Unterstützungsbedarf der Familie und eine Klärung der konkreten Fragestellung enthält, formuliert.

Methoden

  • Ressourcen- und Netzwerkanalyse
  • Gespräche mit Bezugspersonen & Netzwerk
  • Interaktionsbeobachtung
  • Genogramm und Soziogramm
  • Auswertung vorhandener Gutachten etc.

Ein Clearing kann dann hilfreich sein, wenn

  • sich die Familienkonstellation sowie ihre Alltagsorganisation nur schwer überblicken lässt.
  • zu klären ist, ob bzw. welche Unterstützung eine Familie benötigt und annehmen kann, um eine kindeswohldienliche Erziehungssituation herzustellen.
  • Ressourcen und Stärken der Familie bzw. des sozialen Umfeldes nicht genutzt werden.
  • die familiären Lösungen nicht ausreichen, um die Krise zu bewältigen.
  • eine Inobhutnahme bzw. Fremdunterbringung einer oder mehrerer Kinder in Erwägung gezogen wird und die Motivation sowie die Möglichkeiten einer familienerhaltenden Maßnahme zu klären sind.
  • es zu einer Inobhutnahme gekommen ist und der Unterstützungsbedarf für eine zeitnahe Rückführung unklar ist.

Fakten

Der Leistungszeitraum des Clearings ist auf maximal 12 Wochen begrenzt.

Die Abrechnung des Angebots erfolgt nach Fachleistungsstunden (max. 72 FLS im Co-Team).

Das Co-Team besteht aus ausgebildeten systemischen Familientherapeutinnen/-thrapeuthen und Sozialpädagoginnen/-pädagogen mit langjähriger Erfahrung im Bereich der Hilfen zur Erziehung.