Die tatsächliche Nachfrage nach Kinderbetreuung kann aber nach wie vor nicht überall gedeckt werden. Selbst die Bundesregierung geht in ihrem Ausbaubericht von einem Bedarf von 41,5 Prozent aus, das entspräche ca. 850.000 Plätzen. Welche Rolle in Zukunft die derzeit viel diskutierten 24-Stunden-Kitas spielen werden, bleibt abzuwarten: „In jedem Fall ist immer in erster Linie das Wohl des Kindes zu berücksichtigen. 24-Stunden-Kitas müssen die Ausnahme bleiben. Ziel muss es sein, dass sich die Arbeitswelt auf die Bedürfnisse von Eltern und ihren Kindern einlässt und nicht anders herum“, erklärt der AWO Bundesvorsitzende.
In der Zukunft muss die Qualität der Betreuung auf jeden Fall eine größere Rolle spielen. Entscheidend sei, dass die immer weiter steigenden Betreuungsangebote qualitativ so ausgestaltet werden, dass sie die Erwartungen der Familien erfüllen können. Dies wird ohne bundesweit verbindliche Standards kaum funktionieren. Bereits 2014 haben die AWO, die Caritas und die Gewerkschaft GEW hierfür Vorschläge gemacht. „Auch wenn das Bundesfamilienministerium einige entsprechende Programme fördert, sind diese keine Antwort auf die strukturelle Herausforderung, Betreuungsangebot und Betreuungsqualität zuverlässig zu regeln“, erklärt Stadler abschließend.