10 Monate nach der Eroberung Kabuls durch die Taliban und die dramatischen Bilder der Evakuierung zehntausender verzweifelter Afghaninnen und Afghanen gerät die Krise am Hindukusch zunehmend in den Hintergrund. Angesichts der dramatischen Lage vor Ort – zunehmende Gewalt und Kriminalität, Liquiditätskrise, Hunger und Dürre – ist diese Entwicklung mehr als bedenklich. Die AWO appelliert daher an die Bundesregierung, die Menschen in Afghanistan nicht zu vergessen. Denn Deutschland hat eine besondere Verantwortung – sowohl gegenüber denjenigen, die für uns im Einsatz waren, als auch gegenüber besonders gefährdeten und vulnerablen Personen, die dringend auf unsere Hilfe angewiesen sind. Vermehrte Racheakte durch die Taliban, eklatante Menschenrechtsverletzungen, Verfolgung, Folter und Gewalt prägen die Realität von Menschen, die sich für ein freies und demokratisches Afghanistan eingesetzt haben. Darüber hinaus sind aktuell über 90% der Bevölkerung von Hunger bedroht – darunter, sowie unter der desolaten Gesundheitsversorgung, leiden vulnerable Gruppen in Afghanistan ganz besonders. Momentan ist die Lage von Menschen aus Afghanistan nirgendwo in der Region wirklich sicher. Die Geflüchteten in Nachbarstaaten sind vielerorts akut von Abschiebungen bedroht, während die Nachbarstaaten die Flucht aus Afghanistan sehr erschweren.