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Armutsrisiko bleibt zu hoch - AWO fordert in den Sozialstaat zu investieren

28.10.2014 Fast jede sechste Person war 2013 in Deutschland armutsgefährdet. „Das sind definitiv zu viele Menschen, die von Armut und sozialer Ausgrenzung betroffen sind“, kritisiert der AWO Bundesvorsitzende Wolfgang Stadler und fordert: „Es muss mehr in den Sozialstaat investiert werden.“ So müssten zum Beispiel die Bildungs- und Betreuungsangebote verbessert werden, denn gerade Menschen mit niedrigem Bildungsstandard sind gravierend von Armut gefährdet. Zudem wäre eine Neuermittlung der Regelbedarfe im SGB II dringend notwendig, denn fast  70 Prozent der Armutsgefährdeten sind arbeitslos. „Es müssen endlich die richtigen Schritte unternommen und der Kampf gegen Armut und soziale Ausgrenzung ernst genommen werden“, appelliert Stadler.

Der Anteil der Personen, die über weniger als 60 Prozent des mittleren Einkommens der Gesamtbevölkerung (979 €/Monat) verfügen, ist im Vergleich zum Jahr 2012 gleich geblieben. Dies bestätigen die Ergebnisse der Studie „Leben in Europa“ des Statistischen Bundesamtes in Europa. „Zentral wird sein, den Menschen zu ermöglichen aus der Armutsfalle zu gelangen, denn momentan gilt: wer einmal arm ist, bleibt arm“, sagt der Bundesvorsitzende. Diese Problematik gilt es in einem solidarischen Sozialstaat aufzulösen, für den die AWO vehement einsteht.

Besonders betroffen bleiben laut der Studie weiterhin Frauen (17,7 Prozent), und Alleinerziehende. Über ein Drittel der Menschen aus Alleinerziehendenhaushalten sind armutsgefährdet (35,2 Prozent), von denen wiederum der größte Teil Frauen sind.