„Die höheren Steuern sind dabei kein Selbstzweck, sondern werden dringend für Investitionen ins Soziale benötigt“, verdeutlicht der Vorstandsvorsitzende. Jegliche Hinweise von einer schwierigen bürokratischen Erhebung oder der Gefahr einer schnellen Abwanderung des Kapitals in Steueroasen sind nach der Auffassung der Arbeiterwohlfahrt vorgeschobene Argumente. „Ein struktureller Mangel bei der Steuererhebung kann nie bestehende Ungerechtigkeiten legitimieren“, hebt Stadler hervor. Zudem wurde erfreulicherweise mit Steueroasen wie der Schweiz klare Abkommen erzielt, die es zukünftig ermöglichen über ausländisches Kapital ausreichend Informationen zu erhalten.
„Die Abschaffung der Abgeltungssteuer ist ein wichtiger Schritt zu einer gerechteren Steuerpolitik. Weitere müssen jedoch mit der Vermögenssteuer und der Senkung von Freibeträgen bei der Erbschafts- und Schenkungssteuer folgen“, führt Stadler aus. Insbesondere eine Vermögenssteuer ist angesichts der zunehmenden Vermögensverhältnisse unumgänglich. Anfang des Jahres hatte eine Studie des DIW die verhärtete Vermögensungleichheit in der Bundesrepublik erneut aufgezeigt. „Es kann nicht sein, dass Deutschland die höchste Vermögensungleichheit in der Eurozone aufweist. Wer eine gerechte und solidarische Gesellschaft will, muss dringend Mechanismen einführen, die Ungerechtigkeiten abschaffen“, schließt der Vorstandsvorsitzende ab.