Dazu erklärt Brigitte Döcker, Mitglied des AWO Bundesvorstandes:
Dazu erklärt Brigitte Döcker, Mitglied des AWO Bundesvorstandes:
„Deutschland gilt im internationalen Vergleich als ein Hochkonsumland für Alkohol. Im Jahr 2019 lag der Konsum von Reinalkohol pro Bundesbürger ab 15 Jahren bei 10,2 Liter. Jährlich gibt es hierzulande 60.000 alkoholbedingte Todesfälle. Berichten zufolge ist der Alkoholkonsum während der Corona-Pandemie sogar noch angestiegen. Dem hohen Anteil von Menschen mit einem Suchtrisiko oder einer Suchterkrankung stehen aber nur unzureichende Hilfe- und Beratungsmöglichkeiten gegenüber. Die Hilfeinfrastruktur muss ausgebaut werden, wenn die Betroffenen nicht allein gelassen werden sollen. Denn Alkohol beeinträchtigt nicht nur die eigene Gesundheit, sondern hat auch Auswirkungen auf Dritte. Vor allem nahe Familienmitglieder, namentlich auch Kinder, leiden oft unter den negativen Folgen des Alkoholkonsums. In Deutschland haben drei Millionen Kinder und Jugendliche mindestens einen suchtkranken Elternteil. Auch sie brauchen Unterstützung. Zudem sollten Prävention und Frühintervention deutlich früher ansetzen, damit die gesundheitlichen und sozialen Folgen von Suchtproblemen reduziert bzw. minimiert werden.“
In diesem Jahr findet die deutschlandweite Aktionswoche Alkohol unter dem Motto Alkohol? Weniger ist besser! vom 14. bis 22. Mai statt. Die Kampagne baut auf Freiwilligkeit, Bürgerengagement und Selbsthilfe und wendet sich an alle, die Alkohol trinken. Das sind immerhin 90 Prozent der Bevölkerung.