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AWO zum Tag des Flüchtlings: Flüchtlingen Schutz bieten

26.09.2014 Weltweit suchten Ende letzten Jahres insgesamt 51,2 Millionen Menschen als Flüchtlinge, Asylsuchende oder Binnenvertriebene Schutz vor Krieg, Verfolgung und anderen Bedrohungen. Die meisten Schutzsuchenden kommen derzeit aus Syrien, Serbien, Afghanistan und Eritrea. Nur ein ganz geringer Teil dieser Frauen, Männer und Kinder kommt nach Deutschland. „Wir müssen uns bewusst machen, dass jede Flucht eine existenzielle Bedrohung bedeutet. Klar ist, dass die Rettung von Menschenleben Vorrang vor der Grenzsicherung haben muss. Zudem ist das Recht auf Zugang zu einem fairen, individuellen rechtsstaatlichen Asylverfahren zu sichern“, erklärt AWO Vorstandsmitglied Brigitte Döcker. Die Arbeiterwohlfahrt betont am heutigen Tag des Flüchtlings, dass es angesichts der weltweiten Krisenherde dringend einer europaweit abgestimmten Lösungsstrategie bedarf. Es muss festgelegt werden, wie mit steigenden Flüchtlingszahlen umgegangen wird.

Die Menschen haben einen Anspruch darauf, in ihren Zufluchtsstaaten menschenwürdig aufgenommen und untergebracht zu werden. Das ergibt sich unmittelbar aus der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte, dem Völkerrecht und dem Grundgesetz. „Es ist eine gemeinsame Aufgabe von Staat und Zivilgesellschaft, diesen Anspruch zu erfüllen. Bedauerlicherweise werden viele Flüchtlinge in Europa infolge der europäischen Asylzuständigkeitsregelung (Dublin III-Verordnung) hin und her geschoben“, hebt Döcker hervor. Damit wird immer wieder billigend in Kauf genommen, dass Familien auseinandergerissen oder besonders schutzbedürftigen Flüchtlingen Hilfe vorenthalten wird. „Wir fordern deshalb eine grundlegende Reform der europäischen Asylzuständigkeitsregelung. Diese muss angemessen die humanitären Belange der Flüchtlinge bei ihrer Wahl eines Zufluchtslandes berücksichtigen“, unterstreicht das Vorstandsmitglied.

In den Einrichtungen und Diensten der Arbeiterwohlfahrt werden viele Flüchtlinge beraten und unterstützt. Das gelingt oft nur mithilfe Ehrenamtlicher, die mit großem Engagement diejenigen Flüchtlinge unterstützen, die trotz aller gesetzlichen Restriktionen hier Aufnahme finden. „Am heutigen Tag ist daran zu erinnern, dass die Gestaltung der Flüchtlingsaufnahme auch ein Gradmesser für den Zustand unserer Demokratie ist“, schließt Döcker ab.