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AWO fordert ein familienfreundliches Deutschland

08.11.2013 „Es verwundert nicht, dass immer mehr Frauen in Deutschland kinderlos bleiben. Die Bundesrepublik tut einfach zu wenig für ein familienfreundliches Klima“, erklärt der AWO Bundesvorsitzende Wolfgang Stadler. Hintergrund sind die jüngst veröffentlichten Zahlen des Statistischen Bundesamtes zu Geburtentrends und Familiensituation in Deutschland. Die jährliche Geburtenrate bleibt mit 1,4 Kindern zu niedrig und die Prognose der Experten zeigt, dass ab 2020 die Geburtenzahl sogar abnehmen wird. „Deshalb sind geeignete Maßnahmen zu ergreifen, die eine bessere Vereinbarkeit von Kinderbetreuung, Pflege und Beruf für Mütter und Väter und eine gleichberechtigte Verantwortung für familiäre Sorgearbeit ermöglichen“, fordert Stadler.

Denn insbesondere die Zahlen zu westdeutschen Akademikerinnen zeigen, dass Frauen sich zwischen Karriere und Familie entscheiden müssen. Ein schlechtes Zeugnis für die Familienpolitik. Dass 30 Prozent der westdeutschen Akademikerinnen im Alter von 45 bis 49 Jahren kinderlos sind, ist ein klares Zeichen: „Gemeinsame Zeit ist für ein gelingendes Familienleben unverzichtbar, die hohen Anforderungen an Flexibilität und Mobilität auf dem modernen Arbeitsmarkt machen das jedoch oft unmöglich“, ergänzt Stadler. Darüber hinaus müssten die gesamtgesellschaftlichen Rahmenbedingungen so verändert werden, dass die Entscheidung für Kinder für Eltern kein Armutsrisiko mehr darstellt. Deshalb fordert die AWO, die zunehmende Kinderlosigkeit als umfassendes Problem zu begreifen. Es braucht in der nächsten Legislaturperiode eine ressortübergreifende Politik, die jenseits des Dschungels familienbezogener Leistungen die Familien tatsächlich stärkt. „Wir brauchen familien-, arbeitsmarkt- und zeitpolitische Maßnahmen, die Familien in ihren vielfältigen Lebensrealitäten wirksam unterstützen“, appelliert Stadler.