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AWO fordert Bekenntnis des Bundes für mehr Qualität in Kitas

22.05.2015 Anlässlich der heutigen Bundestagsdebatte zum fünften Bericht zur Evaluation des Kinderförderungsgesetzes und der Beratung der Anträge der Parteien DIE LINKE und Bündnis 90/Die Grünen zur Verbesserung der Qualität in der frühkindlichen Bildung, Betreuung und Erziehung erklärt der Bundesvorsitzende der AWO Wolfgang Stadler: „Die Arbeit in Einrichtungen der Kinderbetreuung ist in den letzten Jahren immer  anspruchsvoller geworden. Sprachförderung, Beobachtung und Dokumentation, Integration und Inklusion sind nur einige der zu erfüllenden Anforderungen, die tagtäglich an die Erzieherinnen und Erzieher gestellt werden.

In diesem Zusammenhang ist es für die AWO nicht nachvollziehbar, dass der zuständige Bundestagsausschuss die beiden Anträge der Oppositionsparteien, die eine verbesserte Qualität der Kinderbetreuung zum Ziel haben, sang und klanglos zur Ablehnung empfiehlt. Vor allem vor dem Hintergrund, dass sich derzeit tausende Erzieherinnen und Erzieher im Streik befinden und dies nicht nur, um eine verbesserte Bezahlung einzufordern, sondern auch mit dem Hinweis darauf, dass die qualitativen Rahmenbedingungen in den Kitas dringend reformbedürftig sind.

Durch die heute zu erwartende sofortige Ablehnung der Anträge verpasst die Bundesregierung die Möglichkeit, sowohl den engagierten Fachkräften, als auch den Kindern und ihren Eltern zu zeigen, dass sie ihre Situation ernst nimmt. Das ist umso erforderlicher, als dass es in dem Evaluationsbericht der Bundesregierung heißt: „Nach Einschätzung der pädagogisch Tätigen könnte die pädagogische Qualität in Kindertageseinrichtungen insbesondere durch Maßnahmen gesteigert werden, die ihnen mehr Ressourcen im Betreuungsalltag zur Verfügung stellt.“

Die Qualifikation zur Erzieherin bzw. zum Erzieher dauert bis zu fünf Jahre in der Regel ohne, dass in dieser Zeit Ausbildungsgeld gezahlt würde. Es ist auch deshalb verständlich, dass die Erzieherinnen und Erzieher derzeit ihrem Unmut Luft machen. Als Trägerin vieler Kitas müssen wir aber ebenso klar deutlich machen, dass ohne eine dauerhafte finanzielle Beteiligung des Bundes sowohl an den Personalkosten als auch an den Betriebskosten insgesamt keine substantielle Verbesserung von Qualität und Bezahlung möglich wird. Die AWO findet, dass es Zeit für ein Bekenntnis der Bundesregierung ist, nach dem erfolgreichen Ausbau der Kinderbetreuung, nun die Qualität in den Mittelpunkt aller Anstrengungen zu stellen. Das Ziel dieser Bemühungen muss letztendlich ein Bundesqualitätsgesetz für Kindetageseinrichtungen sein.“