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AWO-Umfrage zeigt: Bürger fordern von künftiger Bundesregierung sichere Arbeitsverhältnisse und gerechtere Löhne

09.10.2013 Unabhängig davon, welche Parteien künftig die Bundesregierung bilden werden, erwarten die Bürger laut aktuellem AWO Sozialbarometer eine Politik, die sichere Arbeitsverhältnisse ermöglicht, Löhne von denen man Leben kann gewährleistet und Altersarmut verhindert. „Die Menschen spüren, dass es ihnen im Alltag oftmals nicht so gut geht, wie ihnen bestimmte Interessenvertreter glauben machen wollen“, so der AWO Bundesvorsitzende Wolfgang Stadler. „Die deutlich belegte Erwartungshaltung der Menschen erfordert deshalb eine sozial ausgewogene Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik und verbietet jegliche Forderungen nach einem Sozialabbau“, betont Stadler.

93 Prozent der Befragten sind der Meinung, dass sich eine zukünftige Bundesregierung dafür einsetzen sollte, dass man von seiner Arbeit leben kann. „Die Menschen merken sehr wohl, was für ein Druck derzeit in der Arbeitswelt herrscht. Klar ist, Arbeit muss vor Armut schützen und darf nicht zur Armutsfalle werden, “ betont der AWO Bundesvorsitzende. In diesem Zusammenhang sei es keineswegs verwunderlich, wenn 72 Prozent der Bürger der Aussage zustimmen, die Bundesregierung möge sich für einen Mindestlohn stark machen. „Der Mindestlohn kann vermeiden, dass viele Menschen trotz einer Vollzeitstelle zum Sozialamt gehen müssen“, erläutert Stadler. Die AWO halte einen gesetzlichen Mindestlohn in Höhe von zunächst 8,50 Euro für angemessen. „Darüber hinaus sind Tariflöhne zu stärken, Minijobs weitestgehend abzuschaffen und Leiharbeit auf die Abdeckung von Auftragsspitzen und Auftragsschwankungen zu konzentrieren, für die der Grundsatz `gleicher Lohn für gleiche Arbeit‘ gelten muss“, fordert Stadler.

84 Prozent der Befragten stimmen der Aussage zu, wonach die künftige Bundesregierung die Bürger vor Altersarmut schützen solle. „Um Altersarmut wirklich vorzubeugen, brauchen die Arbeitnehmer in Deutschland gerechte Löhne und gesicherte Arbeitsverhältnisse.“ Altersarmut könne zugleich verhindert werden, wenn die gesamte berufstätige Bevölkerung in die gesetzliche Rentenversicherung einzahle. „Das Rentensystem braucht mehr Solidarität. Schluss mit den Sonderwegen für Beamte und einzelne Berufsgruppen“, fordert der AWO Bundesvorsitzende Stadler. Die Altersarmut vieler zukünftiger Rentner werde nur verhindert, wenn die Einnahmen der Rentenversicherung gesteigert würden.

76 Prozent der Bürger erwarten von einer künftigen Bundesregierung, dass ‚Beruf und Familie besser miteinander zu vereinbaren sind‘. „Wir als AWO fordern hierbei seit Jahren, den Kitausbau – quantitativ wie qualitativ – massiv zu fördern“, erklärt Stadler. So ließen sich etwa mit den geplanten Mitteln des völlig unsinnigen Betreuungsgeldes bis zu 50.000 Erzieherstellen schaffen. Der Bund müsse zudem dauerhaft einen Großteil der  Betriebs- und Personalkosten der Kitas übernehmen. Nur so könne sichergestellt werden, dass alle Kinder, unabhängig von ihrem Wohnort, die Chance auf eine qualitativ gute Kita-Betreuung erhielten. „Unser Anspruch und unser Ziel muss es sein, die Entwicklung jedes Kindes bestmöglich begleiten und fördern zu können und den Eltern die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ermöglichen“, erklärt der AWO Bundesvorsitzende.

Weitere Informationen und Grafiken unter www.awo-sozialbarometer.org.