Dazu erklärt Michael Groß, Präsident der Arbeiterwohlfahrt: „Wir müssen als Gesellschaft endlich die Notbremse ziehen. Bereits vor den globalen Krisen der zurückliegenden Monate waren zu viele Menschen in Deutschland abgehängt, das Mahnen der Sozial- und Wohlfahrtsverbände verhallte trotzdem größtenteils folgenlos. Pandemie, Krieg und anziehende Klimakrise verschärfen diese Situation in einem Maße, das Menschen in unserem wohlhabenden Land in existenzielle Not bringt. Der Sozialstaat muss sich auf seine ureigene Aufgabe zurückbesinnen. Die Schutzbedürftigen und Menschen in insbesondere benachteiligten und strukturschwachen Quartieren brauchen Investitionen in ihren Alltag, einen gerechten Gesellschaftsvertrag, der Einkommen und Vermögen gerecht verteilt, und politische Organisationen und Bildungsstrukturen, die durchlässig und transparent sind. Die in weiten Teilen politisch Verantwortlicher verbreitete - falsche - Vorstellung von weniger Staat und mehr Markt hat in den letzten gut 30 Jahren zu brisanten Entwicklungen geführt. Aktuell führt sie uns direkt in eine Zukunft, die die Stabilität unseres Zusammenlebens massiv gefährdet.“