Jeder schutzsuchende Mensch verdient eine anständige, nicht ausgrenzende Behandlung und ein allen rechtsstaatlichen Ansprüchen genügendes Asylverfahren. Dies bezieht sich auch auf angeblich sichere Herkunftsstaaten. Auch dort sind Menschen deutlicher Diskriminierung und rassistischer Gewalt ausgesetzt. Die Menschen, die es bis nach Deutschland geschafft haben, brauchen eine Situation, die ihnen das Recht auf eine individuelle Entwicklung zugesteht. Diese erfordert Flüchtlinge in ihrer Selbstverantwortung zu stärken und sie nicht zu entmündigen. Die deutsche Gesellschaft verfügt über ausreichend Kapazitäten und Ressourcen, um den Schutzsuchenden eine menschenwürdige Bedingung zu gewährleisten.
Die Verpflichtung zum menschenwürdigen Umgang mit Flüchtlingen ist der AWO vor dem Hintergrund ihrer Werte und der eigenen geschichtlichen Erfahrungen ein besonderes Anliegen. Die Hilfe für Menschen in Not und die Solidarität mit Menschen im Kampf um das ihnen zustehende Recht gehören zum Grundverständnis des Verbandes. Dabei ist es der AWO wichtig, die Geflüchteten in den Unterstützungsprozess einzubeziehen. „Die große Zahl der Schutzsuchenden erfordert ein entschlossenes Handeln und den gemeinschaftlichen Einsatz aller Kräfte und Ressourcen von Bund, Ländern, Kommunen, Verbänden, Gewerkschaften und Unternehmen in dieser Gesellschaft“, ist der AWO Präsident überzeugt. Die heutige Flüchtlingskonferenz stellt somit den Auftakt zu einem entschlossenen Arbeitsprozess der AWO als einem Teil der Zivilgesellschaft dar.