Dazu erklärt Michael Groß, Präsident der Arbeiterwohlfahrt: „Diese Ausschreitungen haben nicht in einem gesellschaftlichen Vakuum stattgefunden. Sie sind keine Anomalie, sondern nur eine gewalttätige Folge des gesamtgesellschaftlichen Rassismus in Deutschland. Medien und öffentliche Haltung waren sich einig, dass „Ausländer unerwünscht“ seien; die Presse beschwor ungehindert und unhinterfragt eine angebliche „Ausländerflut“ und „Asylantenschwemme“ herauf. Dass dieser Hass so stehen bleiben konnte und sich letzten Endes in Gewalt entlud, ist eine große Schuld von uns allen. Es waren Rechtsextremist*innen, die erst Steine warfen und dann Feuer legten. Es war aber die gesamte Gesellschaft, die sie mit ihrem Zündeln dazu ermutigt hat. Und: Diese Grausamkeit ist kein Einzelfall geblieben. Sie bedeutete auch nicht das Ende rassistischer Gewalt in Deutschland: Mit Hoyerswerda und Mannheim-Schönau als Vorgänger folgten Mölln, Solingen, Lübeck, der NSU, München, Halle und Hanau, um nur einige Beispiele zu nennen.“