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20 Jahre nach Solinger Brandanschlag – Gesellschaftliches Klima für Zuwanderung verbessern

29.05.2013 „Rassismus ist damals wie heute ein großes gesellschaftliches Problem, das nicht nur am rechten Rand vorkommt“, erklärt AWO Vorstandsmitglied Brigitte Döcker anlässlich des 20. Jahrestags des rassistischen Brandanschlags auf das Haus der Familie Genç in Solingen am 29. Mai 1993. Fünf Türkei stämmige Personen kamen ums Leben und acht weitere wurden zum Teil schwer verletzt. „Klar ist, dass solche Verbrechen nur in einem gesellschaftlichen Klima entstehen können, in denen Zuwanderung als Bedrohung dargestellt wird“, betont Döcker.

In diesem Zusammenhang sei auch die massive Einschränkung des Asylrechts durch den Deutschen Bundestag drei Tage vor dem Brandanschlag von Solingen zu sehen. Die von Rassismus geprägte öffentliche Debatte um „Asylmissbrauch“ und „Überfremdung“ ebneten den Boden für diese schrecklichen Verbrechen. Auch heute gäbe es eine besorgniserregend hohe Zahl an Zustimmung zu rassistischen Aussagen. „Solingen hat uns gezeigt, dass wir als demokratische Gesellschaft wachsam gegen Rassismus und Ausgrenzung sein müssen. Das gilt für Politik, Medien und alle gesellschaftlichen Institutionen gleichermaßen“, erklärt Döcker abschließend.