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10-Punkte-Plan zum Kita-Ausbau: Ein Plan ohne Folgen

30.05.2012 „Großen Ankündigungen folgen leider nicht immer große Taten. Wir hatten sehr viel mehr erwartet“, kritisiert der AWO Bundesvorsitzende Wolfgang Stadler das heute vorgestellte 10-Punkte-Papier der Bundesregierung zum Ausbau der Kinderbetreuung.

„Der Plan ist ein Offenbarungseid – Die Bundesregierung zeigt damit, dass sie auch vier Jahre nach Vereinbarung des Rechtsanspruchs und ein Jahr vor seinem Inkrafttreten nicht weiß, wie der Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz eingehalten werden kann“, erklärt Stadler. Zwar enthalte der Maßnahmenkatalog einige richtige Ansätze, sein eigentliches Ziel aber, den Kita-Ausbau so voranzutreiben, dass der Rechtsanspruch nächstes Jahr eingehalten werden kann, wird glatt verfehlt. Der Plan wird so gut wie folgenlos bleiben“, zeigt sich Stadler enttäuscht. „Er kommt viel zu spät und beinhaltet viele bereits bekannte Maßnahmen, die bisher kaum Wirkung gezeigt haben“, moniert  der AWO Bundesvorsitzende.

„Zinsgünstige Kredite mögen im Einzelfall sinnvoll sein, sie wirken aber nicht in der Fläche. Es ist völlig unverständlich, dass sich die Bundesregierung monatelang in Grabenkämpfen um ein völlig überflüssiges Betreuungsgeld verzettelt, statt sich aktiv für den Kita-Ausbau zu engagieren. Und was die Verstärkung der internationalen Zusammenarbeit mit dem Kita-Ausbau zu tun hat, bleibt auch unklar“, zeigt sich Stadler irritiert und fügt hinzu: „Es fällt auf, dass mit einer wolkigen und blumigen Sprache von den Kernproblemen abgelenkt werden soll, nämlich, dass man den Eltern gegenüber sein Versprechen auf einen Betreuungsplatz nicht einhalten können wird.“

Als Trägerin von über 2.200 Kitas in ganz Deutschland erhebt die AWO  „AWO-Forderungen zur Umsetzung des Rechtsanspruches auf Kindertagesbetreuung zum 1. August 2013“ . Hierin fordert die AWO einen Ausbau, der dem tatsächlichen Betreuungsbedarf entspricht, aber gleichzeitig die hohe Qualität der Kindertagesbetreuung garantiert. Darüber hinaus fordert die AWO, ausreichende und flexible Betreuungszeiten, und Beitragsfreiheit für alle Kinder, damit diese gleiche Chancen auf frühkindliche Bildung und Betreuung, unabhängig von ihrer Herkunft oder ihrem Wohnort haben.